Agentic Thinking – Wie wir mit KI mehr Verantwortung übernehmen
„An AI Value Creator is someone who steers value creation through their own data and models—this is the competitive edge.”
(aus: AI Value Creators: Thomas et al., Wiley 2025) → https://lnkd.in/dQHZCQbv
Mit Generativer und Agentischer KI verändert sich unsere Rolle im Lern- und Arbeitskontext grundlegend. Nicht mehr nur Systeme nutzen, sondern mit ihnen denken, gestalten und verantworten – das ist das Prinzip von Agentic Thinking.
Was ist Agentic Thinking?
Agentic Thinking bedeutet: Wir begreifen KI nicht als passives Tool, sondern als aktiven Denk- und Handlungspartner. Es geht um zielgerichtetes, reflexives Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine – basierend auf bewusstem Prompting, ethischer Steuerung und kritischer Urteilsfähigkeit.
Statt KI als „Antwortmaschine“ zu sehen, rücken Zweck, Zielorientierung und Gestaltungskompetenz in den Vordergrund. Wer agentisch denkt, fragt nicht:
„Was kann die KI für mich tun?“ sondern: „Was will ich mit der KI verantwortungsvoll bewirken?“
Um dieses Denken in der Praxis zu verankern, helfen fünf Leitsätze für wirkungsvolles Prompting:
1️⃣ Ich bestimme den Rahmen – nicht das Modell.
→ Agentic Thinking beginnt mit Klarheit über Ziel, Kontext und Verantwortung.
2️⃣ Ich denke mit der KI – nicht gegen sie.
→ Statt Kontrolle oder Abhängigkeit: Zusammenarbeit. Exploratives, iteratives Co-Design.
3️⃣ Ich fordere Haltung – nicht nur Output.
→ Wir fragen nach Quellen, Fairness, Wirklogik – und laden das Modell zu Haltung ein.
4️⃣ Ich reflektiere Wirkung – nicht nur Richtigkeit.
→ Entscheidend ist nicht, ob eine Antwort korrekt ist, sondern wie sie wirkt.
5️⃣Ich trage Verantwortung – nicht das Modell.
→ Jede Entscheidung bleibt menschlich. KI begleitet, aber ersetzt kein Urteilsvermögen.
Diese Leitsätze zeigen: Prompting ist mehr als Technik – es ist eine kognitive und ethische Praxis, die Agentic Thinking konkret macht.
Wer agentisch denkt, wird vom KI-Konsumenten zum aktiven Gestalter – im Lernen, in der Strategie, in der Führung:
◉ In der Bildung: Lernende übernehmen Verantwortung für ihren Lernprozess – unterstützt durch gezielte, reflektierte KI-Interaktion.
◉ In der Führung: Entscheider/innen denken nicht nur in Technologien, sondern in ethischen, wirkungsbasierten KI-Workflows.
◉ In der Organisation: Teams entwickeln nicht einfach Use Cases, sondern gestalten Agenten, die echten Wert generieren – in vertrauensvollen Rahmenbedingungen.
🎯Fazit:
Die Zukunft gehört den Agenten – und den Menschen, die mit ihnen denken Agentic Thinking ist mehr als ein Trend. Es ist eine Antwort auf die zentrale Frage des KI-Zeitalters: Wie bleiben wir als Menschen handlungsfähig, kreativ und verantwortlich – in einer Welt, die zunehmend automatisiert ist?
Die Antwort liegt nicht in Kontrolle, sondern in Kollaboration. Nicht in Technikverliebtheit, sondern in reflektierter Zielorientierung.
→ Wer agentisch denkt, gestaltet Zukunft.